Fall → Rißtal
↔ 14,8 km
⤴ 939 hm
⤵ 887 hm
🕑 6:00 h

Morgennebel
Der Nebel lichtet sich...
Frühstücksausblick
Auch am Frühstücken :-)
Blick zur Benediktenwand und in's Isartal
Grasköpfl
Schon wieder :-)
Im Stuhlbachtal
17. August 2023

Wie fange ich an? Ich bin nicht da, wo ich sein sollte - oder besser gesagt geplant habe zu sein. So trifft es das besser. Aber beginnen wir am Anfang.
Ich hatte ein schönes Bett mit Dachfenster direkt über mir und so hatte ich wenigstens nachts noch einen schönen Sternenhimmel über mir :-)
Morgens sah es dann etwas anders aus und leichter Nebel versperrte die Sicht nach oben, was aber wenig schlimm war. So war es anfangs wenigstens angenehm kühl und es gab ein paar dieser mystischen Morgennebelmomente :-)
Dieses kühl war aber spätestens nach dem ersten Anstieg schlagartig in heiß übergegangen - zumindest innerlich. Ab jetzt hieß es nämlich Höhenmeter zu sammeln und nicht mehr Strecke zu machen. Und so ging es Kehre um Kehre nach oben und nach nicht mal einer Stunde wurde ich von meiner Endgegnerin eingeholt - die Sonne war da… Glücklicherweise versteckte diese sich meist noch hinter Bäumen. Nach zwei Stunden gab es dann die erste kleine Pause mit einem gigantischen Blick auf den Schafreuter - dieser sollte, zumindest was die Höhe angeht, das heutige Ziel sein.
Gestärkt ging es weiter und so langsam wurden die Bäume immer weniger - im Umkehrschluß die Sonne immer mehr. Dies ließ in meinem Kopf den Berg gegenüber so manches Mal Programm werden - der Kotzen.
An der vorerst höchstens Stelle machte ich noch einen kleinen Abstecher auf den Grasköpfl und dort saß ich dann sehr lange mit einem traumhaften Blick auf das Karwendel und in der anderen Richtung die Benediktenwand und das Isartal.
Weiter kam ich dann durch unzählige tanzende Schmetterlinge zu einer Quelle, deren kühles Naß so richtig gut tat. Danach wurde es wieder zäh, bis ich dann in einem Sattel vor dem endgültigen Aufstieg zum Schafreuter stand. Und da setzte wieder viel Grübeln ein…
Vier Tage bin ich jetzt unterwegs und jeden Tag ging es gut los, aber jeder einzelne war am Schluß irgendwie eine Qual im Kopf.

Und so kommt hier in kurzen vier Buchstaben das Ende.
Der Kopf war dieses Jahr einfach nicht so richtig bei der Sache und es fühlte sich dadurch nicht richtig an. Es waren sehr schöne Momente und Eindrücke dabei, aber oft war es auch eine Qual und das kannte ich von vorherigen Wanderungen zwar auch schon, aber nicht so früh und nicht in diesem Ausmaß.
Die Luft war dieses Jahr irgendwie raus. Es gehört für mich einfach mehr Freude dazu.
Aber wer weiß, vielleicht ja nächstes oder übernächstes Jahr wieder mit mehr Motivation. Sag niemals nie ;-)

Die Entscheidung war gefallen und so ging es dann an den Abstieg in's Rißtal. Ein kurzer Blick auf den Fahrplan des Buses - einer in einer guten Stunde, der nächste in sechs Stunden. Jetzt hieß es also die Beine unter die Arme zu nehmen und ab nach unten. Durch das Stuhlbachtal ging es hinab - ein sehr schönes, welches ich wahrscheinlich sonst auch nie entdecken hätte dürfen ;-) Unten legte ich dann eine Punktlandung hin, aber zur Bushaltstelle hat es dann nicht mehr gereicht. Der Busfahrer war aber so freundlich einen total verschwitzten Wanderer am Straßenrand aufzusammeln und ich war froh drin zu sein - die 30 Augenpaare, in die ich dann starrte, wirkten etwas verständnisloser :-D
Und so trat ich dann die Heimreise an - vorbei an einigen Orten, die ich vorher erwandert hatte, aber großer Schwermut machte sich nicht wirklich breit - ich freute mich auf zu Hause :-) Es hatte dieses Jahr einfach nicht sollen sein...
Und die zufällige Begrüßung daheim hätte besser nicht sein können - mein lauthals schreiender Neffe :-) Am Züge schauen gewesen und wenn der Onkel dann zufällig aussteigt, scheint die Freude groß zu sein - meine war es definitiv :-)

In diesem Sinne - bis zum nächsten Versuch :-)










↔  103,8 km
⤴  2.157 hm
⤵  1.851 hm